Schwere Unwetter auf Sardinien: Brücke der SS 195 zwischen Cagliari und Chia ins Meer gerissen

Ein Teilstück der SS 195 zwischen Cagliari und Capoterra ist am Mittwoch von Wassermassen zerstört und nahe eines Raffinerie-Piers ins Meer gespült worden. Foto: Sardegna Geographic

Die schweren Unwetter, die im Osten Mallorcas mindestens zehn Menschen das Leben kosteten, haben nun auch Sardinien erreicht. Besonders der Süden der Insel ist betroffen. So wurde eine kleine Brücke der Superstrada 195 zwischen Cagliari und Capoterra, der Hauptverbindungsstrecke nach Chia, von sintflutartigen Regenfällen ins Meer gerissen. Für Donnerstag wurden für weite Teile der Südinsel neue Überschwemmungswarnungen herausgegeben.

Besonders schwer hat es erneut Capoterra getroffen, das laut ANSA von der Außenwelt abgeschnitten ist. Die Nachrichtenagentur ANSA berichtete sogar von Bürgern, die sich auf die Dächer ihrer Häuser vor den Wassermassen retteten.

Zu der Zerstörung von Deich und Brücke kam es, nachdem starke Regenfälle die Cagliari westlich vorgelagerte Lagune Santa Gilla und im Rio Santa Lucia über die Ufer treten ließen. Als die Wassermengen eine kleine Brücke am Delta des Rio Santa Lucia erreichten, hat die Struktur laut lokalen Medienberichten nachgegeben und ist samt der zweispurigen Asphaltbahn ins Meer gespült worden. Ein paar Stunden nach dem Einsturz der Brücke ist ein weiteres kleines Teilstück der Straße Richtung Capoterra ebenfalls von den Fluten fortgerissen worden. Menschen kamen nach bisherigen Berichten nicht zu Schaden.

Eine kleine Brücke der SS 195 bei Capoterra, die von Cagliari nach Chia führt, ist nach heftigen Regenfällen ins Meer gespült worden. Foto: Region Sardinien

Laut ANSA sind allein in Capoterra in wenigen Stunden 250 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen – die Hälfte dessen, was hier normalerweise in einem ganzen Jahr fällt.

Auch die Provinzstraße SP 91 zwischen Uta und Capoterra ist in der Gegend vom Maddalena-Strand aufgrund von schweren Fahrbahnschäden unterbrochen und wie die SS 195 gesperrt.

Inzwischen hat die Region Sardinien den „Codice Rosso“ wegen des Unwetters verhängt – die höchste Unwetterwarnstufe. Die Zivilverteidigung (Protezione Civile, vergleichbar mit dem Technischen Hilfswerk in Deutschland, aber wesentlich besser und stärker organisiert) hat für die gesamte Region Iglesiente, die Campidano-Tiefebene und die Flussmündung des Flumendosa-Flumineddu eine neue Überflutungswarnung herausgegeben, berichtet die Nachrichtenagentur.

Kritisch sei dir Situation auch in der Gegend Sarrabus-Gerrei. Der Bürgermeister von Sestu habe beschlossen, die Schulen am Donnerstag geschlossen zu lassen. In Cagliari bleibt die gesamte Universität mindestens bis Freitagfrüh gesperrt. Und auch in den Gemeinden Carbonia, Decimoputzu, Maracalagonis, San Giovanni Suergiu und Villasimius falle der Unterricht aus, heißt es.

Auf dem Flughafen Elmas am Stadtrand von Cagliari kam es wegen der Gefahr von Blitzeinschlägen zu Verzögerungen bei mehreren Flügen, da die Flugzeuge aus Sicherheitsgründen nicht beladen werden konnten.

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