Militär gibt grünes Licht für gesperrtes Paradies: Schneeweiße Dünen von Is Arenas Biancas und unbesiedelte Traumbucht offen für Badegäste

War lange auch im Sommer ohne Militärübungen nur dem Militär vorbehalten: Cala s’Ortixeddu, der „Strand der Amerikaner“, endlich frei für Urlauber.
FotoDaniele Macis

Teulada, 16. Juni 2020. Nach all den schlechten Nachrichten wegen der Coronapandemie auf Sardinien gibt es zur Abwechslung auch mal eine richtig gute: Das italienische Militär hat einen weiteren Teil einen der landschaftlich einzigartigsten Strandbereiche der gesamten Insel für den Sommertourismus bei Is Arenas Biancas freigegeben, der an den westlichen Rand des Tuppenübungsplatzes von Teulada grenzt.

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Die Küste bei Porto Pino im Südwesten Sardiniens in der Suclis-Region ist vor allem für seine Abgelegenheit bekannt, die Minenlandschaften, zahlreiche Höhlen – und für paradiesischen Dünen von Is Arenas Biancas. Deren weißer Sand lässt die sanften Hügel auch im Sommer fast wie Schneekuppen erscheinen und entlockt dem kristallklaren Mittelmeer an dieser Stelle noch verrücktere türkisfarbene Töne als anderswo. Die Öffnung gilt auch für die „Spiaggia degli Americani“, den „Strand der Amerikaner“, der auf Sardisch „s’Oritixeddu“ heißt, sowie für einen Teil des Strandes bei Porto Tramatzu an der östlichen Küstengrenze des Übungsplatzes.

Die Öffnungen werden damit seit dem 15. Juni zum ersten Mal verlängert, nachdem große Teile Jahrzehnte lang nur Nato-Truppen vorbehalten waren, die hier zwischen Herbst und Frühjahr vor allem Bootslandungen mit größeren Truppenverbänden üben.

Die malerischen Dünen mit fast schneeweißen Sand von Is Arenas Biancas. FotoDaniele Macis

Rund 60 Prozent von Italiens Truppenübungsplätzen befinden sich auf Sardinien

Auch wenn es den meisten Urlaubern verborgen bleibt: Sardinien ist Italiens größter militärischer Truppenübungsplatz. 60 Prozent aller Übungsflächen der Apennin-Halbinsel liegen hier, 80 Prozent aller Übungen auf nationalem Gebiet inklusive des Meeres werden laut L’Espresso auf diesem Territorium abgehalten. Nicht zuletzt auch, weil fast überall die Nato beteiligt ist – und weil die Insel zu den am dünnsten besiedelten Regionen Europas zählt.

Die Geschichte der Truppenübungsplätze auf Sardinien ist eine schwere Hypothek für das Mittelmeerparadies. Vor allem Waffentests auf dem Truppenübungsplatz des Poligono del Salto di Quirra bei Muravera im nördlichen Bereich an der Südostküste werden seit etlichen Jahren überschattet von einer überdurchschnittlich hohen Zahl von Krebstoten. Hier gibt es einen Link zu einer Reportage von Deutschlandradio Kultur von unserem Blog-Babbo. Und hier der Audio-Link zur halbstündigen Reportage (steht am Ende des Textes).

Schäfer sterben am Hodgkin-Lypmhom

Alle Versuche der Angehörigen von Schäfern, Landwirten und Militärs und deren Freunden, die in den vergangenen Jahren vor allem am Hodgkin-Lyphom gestorben sind, das auf den Einsatz von urangereichter Munition und Thorium zurückgehen soll, sind bislang gescheitert. Auch sind hier mehrere auffällige Missbildungen bei Tieren aufgetreten, die auf den Einsatz hochgiftiger Munition und Nanopartikel zurückgehen soll, die Staatsanwaltschaft bei den Explosionen der Waffentests freigelegt wurden.

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9 Antworten

  1. Stefan Fritz sagt:

    Wie kann man diesen Ort anpreisen als „Traum“ und gleichzeitig über die Umweltbelastung durch Militärstützpunkte an anderen Stellen der Insel berichten, ohne zu realisieren, dass auch dieser „Traumort“ unter Umständen hochgradig gesundheitsgefährdend ist?
    Auf Sardinien gibt es so viele schöne Strände, da muss sich doch niemand dieses Risiko antun und jetzt in eine Gegend gehen, die vom Militär freigegeben wurde.
    Verstehe nicht was es da zu feiern gibt!

  2. Zeller Angelika sagt:

    Hallo, bin neu eingewandert auf diese Trauminseln und danke allen Sarden, die hier die Berichte kommentieren. Was mir ein Einheimischer berichtet ist für glaubwürdig.

  3. Carlo sagt:

    Das Adjektiv einzigartig lässt sich nicht steigern, „einzigstartig“ existiert nicht. Und ebensowenig ist der beschriebene Strand weder einzigartig noch „einzigstartig“.

    Gruss Carlo

  4. D.Ludolph sagt:

    Hallo, wenn ich mir die Gegend von Is Arenas Biancas per Satellitenfoto anschaue, kann ich nicht so ganz glauben, dass dort solche Sanddünen existieren…Entweder irrt Google Maps oder hier hat sich ein Fehler eingeschlichen. Es würde mich nur interessieren, da ich in mir zwei Wochen diese Dünen gern im Original anschauen möchte.

  5. Rafael Cannas sagt:

    Icv glaube hier wird etwas falsch dargestellt oder erwähnt. Der Strand von Porto Tramatzu ist jedes Jahr geöffnet und frei zugänglich. Zu dem Strand gehört das Feriendorf Porto Corallo.

    Es müsste sich eigentlich um den Strandabschnitt weiter im Norden handeln in der Nähe von Quirra, wie der heißt und ob es tatsächlich dieser ist?
    Kann das jemand bestätigen der dort lebt?

  6. Fiorito Tommaso sagt:

    Genau,der beste Badeort von Sardinien wo kein Sarde jemals baden will. Grösster Nato übungsplatz am Meer in Europa,wo unteranderem auch die Bundeswehr mit Uranmunition rumballert. Wo in den umliegenden Dörfer die höchsten Krebs/Tumor fälle in ganz Europa sind. Das sagt euch ein Sarde. Shame on you

  7. Fiorito Tommaso sagt:

    Genau,der beste Badeort von Sardinien wo kein Sarde jemals baden will. Grösster Nato übungsplatz am Meer in Europa,wo unteranderem auch die Bundeswehr mit Uranmunition rumballert. Wo in den umliegenden Dörfer die höchsten Krebs/Tumor fälle in ganz Europa sind. Das sagt euch ein Sarde

    • guiseppe carollo sagt:

      korrekt. es ist eine schande und sehr traurig wie einer der schönsten plätze sardiniens aus geldgier für alle zeit verseucht wurde, und man kann sicher sein das viel von diesem dreck auch ins meer gelangt ist.

      • Robert sagt:

        Es gibt jede Menge Hülsen und Munition die nicht explodiert ist. Ich wäre da mal ganz, ganz vorsichtig. Ich empfehle die Dokumentation „Balantes“ von Lisa Camillo in italenisch mit englischen Untertiteln. Gibt auch eine Website.

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