Sardische Schäfer sauer: Die Hälfte von Italiens Oster-Lämmern kommt aus dem Ausland

Schafe, eingefangen von Enrica Napoleone.

Kurz vor Ostern schlägt der “Verband zum Schutz des sardischen Lamms” Alarm: Rund die Hälfte der rund 800.000 Osterlämmer, die Jahr für Jahr an Ostern in Italien auf den Tischen landen, stammen aus dem Ausland.

Doch das sei nicht das einzige Problem, so der Verband: ein nicht unbedeutender Teil der 400.000 aus dem Ausland beigesteuerten, Lämmer stamme aus Ländern wie Rumänien oder Griechenland. Und, noch schlimmer: immer wieder würde diese ausländischen Lämmer als sardisches Edelprodukt falsch etikettiert, um einen Mehrwert beim Verkauf zu erzielen. Denn die sardischen Schafe sind berühmt für ihre exzellente Qualität und ihren Geschmack und bilden immer noch zu einem guten Teil das Rückgrat der Landwirtschaft auf der Insel und bilden einen beträchtlichen Anteil an der Produktion der rund 400.000 italienischen Osterlämmer.

Alessandro Mazzette, Direktor des “Konsortium zum Schutz des sardischen Lamms”, ermahnte deshalb kurz vor Ostern alle Verbraucher, sich vor dem Kauf von Lammfleisch genauestens über die Herkunft zu informieren. “Im Unterschied zu den sardischen Lämmern mit dem Gütesiegel IGP (Indicazione Geografica Protetta – Geschützte Herkunftsregion) kennen wie die Methoden der Tierhaltung, Schlachtung und Verpackung dieser Lämmer nicht”, sagte Mazzette dem Online-Portal “Sardina Post”.

Um auch die kontinentale Nachfrage nach sardischem Lamm zu Ostern besser abdecken zu können (die Sarden haben zwar nach Neuseeland im Verhältnis zur Einwohnerzahl weltweit die meisten Schafe, ihre Produktion jedoch nicht erhöhen, da die Osterlämmer zwischen November und Februar geboren werden), versuchen die Schafzüchter nun rauszufinden, wie sich sardische Lämmer länger konserviert werden können als bisher, um schon deutlich vor Ostern mit der Zucht und dem Schlachten von Osterlämmern zu beginnen.

(Man fragt sich natürlich, wie die Burschen darauf kommen, ein Konsortium zum “Schutz des Lamms” mit einem solchen Namen zu versehen, obwohl die geschützten Lämmer, um die es geht, alle bereits geschlachtet sind. Aber wir geben zu: “Konsortium zum Schutz des geschlachteten sardischen Lamms” klingt noch weniger sexy.)

Unbestritten jedoch bleibt: sardische Lämmer schmecken wirklich sahnemäßig.

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