Tenis arrexoni, amigu miu: Sprach-App und Buch für interaktiven Sardisch-Kurs – gratis!

Szene aus dem Mega-Kino-Hit „L’uomo che comprò la luna“ (Der Mann, der dem Mond kaufte) vom sardischen Regisseur Paolo Zucca. Der Film ist eine heitere Persiflage auf sardische Eigenheiten.

Hand auf’s Herz: Wer weiß, dass Sardisch kein Dialekt, sondern eine eigene Sprache ist? In jedem Fall braucht derjenige, der es jetzt lernen will, keine Lehrer mehr dazu, die es außerhalb Sardiniens sowie nicht gibt, sondern kann das nun erstmals überhaupt mit einem Sprachguide per App machen: GigaSardinian. Und zwar nicht nur völlig kostenlos, sondern auch noch in zehn Sprachen übersetzt – auf dem Smartphone oder Tablet. So etwas gibt es bislang für keine andere Sprache.

[Più giù il testo integrale anche in italiano!]

Die App GigaSardinian ist ab sofort für Android-Geräte erhältlich. Das ganze Buch, in der 1. Auflage 190 Seiten stark, kann auch als PDF-Datei hier runtergeladen oder als Amazon-Buch zum Selbstkostenpreis für 5 Euro (für Papier und Druck, die Autoren bekommen dafür keinen Cent) bestellt werden. (Hier auch ein Link zum Download des sehr unterhaltsamen und kostenfreien Buches „Sardisch für Mollis & Müslis“ von Bernd Sebastian Kamps und Antonio Lepori, das nicht mehr im Handel erhältlich ist).

„Die Sardisch-App ist der Hammer“

„Der Hammer aber ist die App“, sagt Bernd Sebastian Kamps, einer der beiden Autoren. „Denn diese App eignet sich ganz besonders für jene, die noch keine romanische Sprache kennen oder die möglichst schnell ein Grundvokabular samt der richtigen Aussprache lernen wollen, ohne dabei sofort in die Grammatik einzusteigen zu müssen“, erläutert Kamps Sardinien Intim. Ideal also auch für Reisende.

Das Prinzip ist so einfach wie unterhaltsam. Kamps hat sich zahlreiche simple und viele ironische Beispielsätze aus dem sardischen Alltag ausgesucht und vom bekannten sardischen Schauspieler, Radio-Moderator und Ko-Autor GigaSardinian, Elio Turno Arthemalle („Bakunins Sohn“), einsprechen lassen. Über die App können diese Sätze in einer Schleife ständig automatisch wieder abgespielt werden – in verschieden Sprechgeschwindigkeiten und Wiederholungsraten.

Darin liegt auch das Grundprinzip dieser Lernmethode: einen Satz so oft wie möglich erneut hören, bis er sich eingeprägt hat und richtig nachgesprochen werden kann. Direkt neben den sardischen Originalsätzen finden sich die Übersetzungen  in zehn auswählbaren Sprachen: Englisch, Italienisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Ukrainisch, Russisch, Chinesisch, Punjab, Tagalog.

Kamps hat die App sogar schon an Sarden selbst getestet – die den Schauspieler Arthemalle natürlich sofort an seiner sonoren, schalkigen Stimme erkennen. „Es war unglaublich, wie vor allem ältere Sarden reagiert haben – mit Kopfhörer auf das Smartphone starrend haben sie sich kaputtgelacht und wollten nicht mehr aufhören.“

Hier (www.GigaSardinian.com) kann man den Teil 1 des Sprachbuches herunterladen. Geplant sind zwei weitere Auflagen, die bis 2019 – samt Erweitungen der App – erscheinen sollen. Geplantes Endvolumen: rund 800 Seiten.

Dass ausgerechnet ein deutsch-sardisches Autorenpaar das erste interaktive App-Sprachbuch auf Sardisch veröffentlicht, passt nur allzu gut in die Geschichte der sardischen Sprache. Zum einen, weil Sardisch, das viel stärker als das Italienische vom Lateinischen beeinflusst ist und zu  Zeiten Mussolinis verboten waren (Italianisierung Sardiniens), erst seit einigen Jahren eine starke linguistische und kulturelle Renaissance auf der Insel erlebt. Zudem sind auch sehr viele spanische (katalanische) Elemente ins Sardische eingeflossen – Ergebnis der rund 400 Jahre dauernden Regentschaft der katalanischen Könige über Sardinien von 1324 bis 1714. Sardisch ist erst seit 1997 als Minderheitensprache offiziell vom italienischen Staat anerkannt.

Der andere Grund: das erste und bis heute umfassendste analytische Werk der sardischen Sprache, das „Dizionario Etimologico Sardo“ (Etymologisches Sardisches Wörterbuch) wurde 1962 von einem Deutschen Romanisten aus München nach jahrzehntelanger Forschung auf Sardinien geschrieben: Max Leopold Wagner. Der Sprachforscher hatte schon 1907 in Würzburg mit der „Lautlehre der sardischen Mundarten“ promoviert.

Mehr zu Wagner hier bei Sardinien Intim.

Kamps, Jahrgang 1954, ist von Beruf Arzt Virologe (hier ein Link zu einer Bibliographie, die Kamps seit zwei Monaten täglich zu den wichtigsten und aktuellen Covid-19-Forschungsergebnissen publiziert) und stammt aus  Wuppertal. Er lebt zwischen Deutschland und Paris und Cagliari und bereist Sardinien intensiv seit 40 Jahren. Zu einer Leidenschaft waren durch seine ausgedehnten Reisen schon vor Jahren auch Sprachen geworden. Kamps hat bereits zehn Sprachbücher veröffentlicht. Sein bislang größer Erfolg war die Sprachreihe „… für Mollis und Müslis“die ab Mitte der 80er-Jahre erschien. Renner war schon damals eine Sardisch-Ausgabe (Sardisch für Mollis und Müslis), die es mittlerweile sogar zum kostenlosen Download gibt – und zwar hier: www.casteddu.com/cstd/sardo.htm

E – come prima in assoluto – per i nostri lettori di lingua italiana tutto il testo di questo articolo anche almeno per questa volta in italiano:

Mano sul cuore: chi sa che il sardo non è un dialetto, ma una vera e propria  Lingua?

In ogni caso, chi oggi volesse impararlo non avrebbe necessariamente bisogno di un insegnante e neanche di vivere in Sardegna perché per la prima volta in assoluto può farlo con una guida linguistica tramite app, sia sullo smartphone che  sul tablet.

Giga Sardinian, è questo il suo nome, è completamente gratuita e tradotta in dieci lingue. Per nessuna altra lingua esiste una cosa simile!

L’app GigaSardinian è ora disponibile per i dispositivi Android, ma l’intero testo, 190 pagine nella prima edizione, può anche essere scaricato qui come file PDF o ordinato come libro su Amazon per soli 5 euro (una cifra simbolica per coprire i costi relativi alla carta e alla stampa in quanto gli autori non percepiranno nessun compenso).

„Ma il vero martello è l’App“, afferma Bernd Sebastian Kamps, uno degli autori. „Perché questa applicazione, ideale per i viaggiatori, ma non solo,  è particolarmente adatta a coloro che desiderano imparare rapidamente un vocabolario di base con una pronuncia corretta, senza doversi inoltrare immediatamente nella grammatica“, dice Kamps.

Il principio è tanto semplice quanto divertente. Kamps ha selezionato numerose frasi esemplificative di uso quotidiano, semplici e ironiche, estrapolate dalla varietà linguistica sarda, per affidarle poi alla voce di Elio Turno Arthemalle, attore (“Il figlio di Bakunìn” di Gianfranco Cabiddu), popolare conduttore radiofonico e co-autore di GigaSardinian.

Attraverso l’App, queste frasi possono essere riprodotte automaticamente in un ciclo a diverse velocità di parlato e frequenze di ripetizione.

Questo è anche il principio base di questo metodo di apprendimento: ascoltare una frase il più spesso possibile, fino a quando non la si è memorizzata per poter essere utilizzata in modo corretto.  Le frasi sarde originali sono tradotte in dieci lingue selezionabili: inglese, italiano, tedesco, francese, spagnolo, ucraino, russo, cinese, punjab, tagalog.

Kamps ha persino testato l’App stessa sui sardi, che ovviamente hanno immediatamente riconosciuto l’inconfondibile timbro di voce dell’attore Arthemalle.  “È stato incredibile vedere come i sardi, particolarmente i più anziani, abbiano reagito e fissando lo smartphone con le cuffie, ridessero senza riuscire a fermarsi“.

Kamps, nato nel 1954, è un medico di professione e proviene da Wuppertal (regione Renania Settentrionale-Vestfalia). Vive tra la Germania, Parigi e Cagliari e ha girato la Sardegna intensamente per 40 anni, affinando la sua passione per le lingue durante i suoi lunghi viaggi. Passione che ha riversato nelle sue numerose pubblicazioni.

L’idea degli autori ben si inserisce nel contesto di una generale rivalutazione della lingua sarda in un’isola che, dall’imposizione del catalano prima e dello spagnolo poi come lingua ufficiale, durante i 400 anni di dominazione, passando per l’”italianizzazione” fascista con la messa al bando del sardo, per troppo tempo ha faticato per ottenere il giusto riconoscimento linguistico e culturale, tanto che solo a partire dal 1999 il sardo è stato ufficialmente riconosciuto come lingua minoritaria da parte del governo italiano.

Un connubio sardo – tedesco, quello degli autori, che non stupisce se si pensa che il legame e l’interesse per questa lingua ha radici lontane in quel „Dizionario etimologico sardo“ scritto dal glottologo tedesco Max Leopold Wagner nel 1957, dopo decenni di ricerche in Sardegna, e che rimane il primo e ad oggi il più completo lavoro di analisi della lingua sarda.

Qui (www.GigaSardinian.com) puoi scaricare la parte 1 del libro di lingue. Sono previste altre due edizioni, che dovrebbero essere pubblicate entro il 2019, incluse le estensioni dell’app. Volume finale pianificato: circa 800 pagine.

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5 Antworten

  1. Andrea sagt:

    Interessant, dass ihr ein Graffito auf ungarisch in dem Bild habt … „utazás“ heißt „Reise“

  2. Timo Atzori sagt:

    Es wäre schön wenn es die App auch im Apple App Store gäbe und nicht nur Android

  3. Marcello sagt:

    Ich will sardische lernen geht das mit einer App

  4. Nana Claudia Nenzel sagt:

    Hallo, schöne Sache, aber wieso stehen sich zwei Aussagen in zwei Sprachen gegenüber? Deutsch heißt es, das Sardische se seit 1997 vom italienischen Staat offiziell als Minderheitensprache anerkannt, italienisch aber erst seit 1999 ???

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