70 Delfine und seltener Sowerby-Zweizahnwal vor der Gallura-Küste gesichtet

delfini costa gallurese

Der nördliche Bogen vom Sardischen Meer bis zum Zentralen Tyrrhenischen Meer ist zwar bekannt für die große Wahrscheinlichkeit, Meeressäuger wie Delfine, Pott- und Blauwale zu sichten. Doch selbst hier, in dieser vergleichsweise intakten Region des Mittelmeeres, kommt es nicht alle Tage vor, eine Schule von rund 70 Delphinus delphis beobachten zu können.

Großes Glück hatte daher vor kurzem die Crew eines Whale-Watching-Bootes, als sie über dem Unterwasser-Canyon der „Garibaldi-Insel“ Caprera im Maddalena-Archipel die 70 Tiere unweit der Küste entdeckten. Mit an Bord des Seglers der Tauchschule „Orso Diving“ aus Poltu Quatu bei Arzachena waren auch einige Meeresbiologen der Universität Sassari, darunter Luca Bittau, der eine Reihe von spektakulären Fotos schoss, von denen die Regionalzeitung „La Nuova Sardegna“ jetzt einige auf ihrer Homepage veröffentlicht hat. Zu den beobachteten Meeressäugern zählte zudem auch ein extrem seltener Sowerby-Zweizahnwal (Mesoplodon bidens), dessen angestammtes Revier eigentlich nur im Atlantik zu finden ist.

Gemeiner oder Gewöhnlicher Delfin wird der bis zu 2,40 Meter lange und bis zu 75 Kilo schwere Delphinus delphis umgangssprachlich genannt. Er ist leicht zu erkennen an seinem charakteristischen, weißlichen Bauch. Weder sein Name noch die Größe dieser Delfinschule können jedoch darüber hinweg täuschen, dass gerade die Mittelmeerpopulation dieser Delfin-Gattung seit zehn Jahren auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten steht.

„Vor 50 Jahren war der Gemeine Delfin überall in den sardischen Gewässern präsent – vielleicht sogar eine der am häufigsten vorkommenden Arten“, sagt Andrea Rotta, wissenschaftlicher Leiter des Monitoring-Projektes Sardegnanordcetacei. „Aber in den letzten Jahrzehnten sind sie im westlichen Mittelmeer fast völlig verschwunden – wegen Verschmutzung, Überfischung und mangelnden Nahrungsgrundlagen. Beobachtungen wie diese im offenen Meer sind selten. Sehr selten.“

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