Corona-Krise und mieses Wetter – Imker schlagen Alarm: Sardiniens Honig-Produktion um 80 Prozent eingebrochen

Bittersüß, den Hammer-Honig von Sardinien liefernd: Corbezzolo, auf Deutsch Erdbeerbaum genannt.

Cagliari, 14. Juli 2020. Coronavirus und wegbleibende Touristen, Billighonig aus Osteuropa und China, schlechtes Wetter: Der sardische Honig mit seinen zahlreichen exotischen Arten ist in eine tiefe Krise gestürzt. Nach Angaben der Agrar-Gewerkschaft Coldiretti ist die Honigproduktion im Frühjahr 2020 um 80 Prozent eingebrochen. In der Folge soll vielen Imkern nun das Aus drohen, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.

Die einzigen Imker, die nicht so krass vom Produktionseinbruch betroffen sind, der auch den ausbleibenden Touristen geschuldet ist, die wegen der Coronoakrise ihren Sardinienurlaub abgesagt haben, sollen jene im zentralen Norden der Insel und im Logudoro sein. Dort brach der Mark lediglich um rund 50 Prozent ein, während er im Süden der Insel fast völlig zu Erliegen gekommen sein soll.

Besonders betroffen von den Produktionsausfällen ist der Organenblütenhonig (miele di arancio sardo) – und zwar wegen der ungünstigen Witterungsbedingungen, die die Orangenbäume einen Monat früher als sonst blühen lassen haben. Diestel-Honig soll in der diesjährigen Produktion komplett ausfallen. Und auch Euklyptus-Honig, der zwar kein klassischer sardischer Honig ist, da der Eukalyptus-Baum wegen seines schnellwachsenden Holzes importiert wurde, muss harte Rückschläge hinnehmen, da nach Angaben von Coldiretti während seiner Hauptblütezeit zu oft der Mistral blies.

Unter dem Hashtah #compramielesardo – „kauf sardischen Honig“ versuchen die Imker nun zu retten, was zu retten ist, um wenigstens die Lagebestände vom vorigen Jahr verkaufen zu können.

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